Die Anfänge der Kölner Adventgemeinde liegen mittlerweile mehr als 100 Jahre zurück. Wie hat alles begonnen hat? Das erfahren Sie hier in der Geschichte der Kölner Adventisten.
1902 | Im Herbst hält G.W. Schubert eine Vortragsreihe in einem Saal in der Großen Budengasse, im Herzen der Kölner Altstadt gelegen. |
1903 | 1. Januar: Taufe von 27 Personen. 3. Januar: Gemeindegründung. Erster Gemeindeältester: A. Matern. Gottesdienstraum: Große Budengasse. 4. April: Taufe von weiteren 13 Gliedern, darunter der spätere Afrikamissionar Ernst Kotz. |
1906 | Pastor E. Gugel beginnt seine Arbeit in Köln. Versammlungsstätten der Gemeinde: Clever Straße, Glockengasse. |
1907 | Im Hause der Familie Männickes (Klingelpütz) wird ein Saal mit Taufbassin eingerichtet. Mitarbeiter von Pastor Gugel ist Paul Drinhaus, späterer Vereinigungs-, Verbands-, Divisionsvorsteher. Die Gliederzahl der Gemeinde verdoppelt sich auf über 100. |
1910 | Josef Braun, späterer Vereinigungsvorsteher, kommt als junger Pastor nach Köln. Neben ihm werden in der Chronik sieben weitere junge Pastoren erwähnt, was darauf schließen lässt, dass sich hier ein Missionszentrum bildete, dessen Wirksamkeit sich auch auf Nachbarstädte erstreckte. Im „Zionswächter“, der damaligen Gemeindezeitschrift, wird die Gemeinde Köln mit 181 Gliedern als die zweitgrößte Gemeinde Deutschlands erwähnt. |
1920 | Pastor: A. Hennig. Ein Haus am Mauritiussteinweg wird erworben. Die Kosten für Reparatur und Umbau erweisen sich als zu hoch. Gottesdienste und Vorträge finden jetzt im Klapperhof statt. |
1926 | Endlich: Errichtung eines eigenen Gebäudes am Pantaleonswall. Im Paterre befand sich der Gemeindesaal, im ersten Stock ein öffentliches Heilbad (!) und im zweiten Stock Wohnungen. In den zwanziger Jahren unterhielt die Gemeinschaft auch ein eigenes Schwesternheim in der Luxemburger Straße, später am Salierring. Gründung der Gemeinde Köln-Kalk durch Pastor W. Schän. |
1929 | F. Rischmüller leitet die Gemeinde als Pastor. In den dreißiger Jahren waren u.a. als Hilfspastoren hier tätig: Alfred Piorr, späterer Palästinamissionar, und Erik Detlefsen, späterer Vereinigungsvorsteher. In dieser Zeit kam es auch zur Gründung der Gemeinden Köln-Nord und Köln-Höhenhaus (1936). |
1939 | Hugo Detlefsen (Vater von Erik Detlefsen.) war in Köln bis 1951 Pastor. Während seiner Tätigkeit werden von Köln aus die Gemeinden Bergisch Gladbach, Opladen und Bergheim/Erft gegründet. Die Kapelle wird durch Bombardierung im Jahre 1944 zerstört. Dauernder Wechsel der Gemeinde an verschiedene Plätze in der Stadt, die fast alle nacheinander dem Bombenkrieg anheimfallen. Starke Reduzierung der Gemeinde wegen Evakuierung. Von den fast 800 000 Einwohnern Kölns blieben nach Zeitungsberichten nur noch 35 000 in der Stadt. |
1945 | Otto Adolf, schon vor 1945 Gemeindeleiter, und dann bis zum Jahre 1963, kommt als einer der ersten aus der Gefangenschaft zurück. Seine ganze Sorge: Sammlung und Aufbau der Gemeinde. Am 10.8.1945 findet mit 35 Gliedern wieder der erste Gottesdienst statt, und zwar im Gemeindesaal der Apostolischen Kirche in der Dürener Straße. Von Woche zu Woche erhöht sich die Zahl der Gemeindeglieder. Aufbau der zerstörten Kapelle, weitgehend aus Trümmermaterial und in Eigenarbeit, wird erwogen. |
1948 | 8. November: Erster Gottesdienst in dem wieder notdürftig aufgebauten „eigenen Haus“, Pantaleonswall 42. Der Aufbau des zweiten Stockwerkes geschah erst nach zwei Jahren. |
1951 | Conrad Drüge, Pastor der Gemeinde Köln bis zur Pensionierung 1960. |
1954 | In einer Notiz Drüges vom 1.5. heißt es über die nach dem Kriege wieder errichtete Kapelle: „Das Baumaterial war zum großen Teil aus den Trümmern der zerstörten Häuser zusammengeschafft worden. Die Steine waren zum Teil recht brüchig, etliche Eisenträger nicht mehr so tragfähig wie neue. Im oben gelegenen Jugendsaal wackelte beim leichten Spiel der Jugend der Fußboden bedenklich. Durch die Fensterritzen drang der Staub der nebenan liegenden Trümmerhaufen. Auf der einen Seite drangen spielende Kinder über hoch liegende Trümmerberge in den oberen Stock. Weit und breit war kein Haus, mitten im Trümmerfeld stand unsere von außen traurig anzusehende Behelfskapelle … Man erkennt aber daraus, wie eine durch die fürchterlichen Kriegswirren entwöhnte Bevölkerung (so auch unsere Gemeindeglieder) mit kärglichen Verhältnissen zufrieden war und man muß es loben, daß der geschwisterliche Zusammenhalt ebenso groß war wie ihre Freude, nun in eigenen Mauern wieder Versammlungsdienst halten zu können.“ Wilhelm Gehl zog noch 1954 als Pastor mit seiner Familie in das alte Gemeindehaus ein. Sein Wirkungsbereich jedoch war der Opladener Bezirk. |
1960 | H.H. Schmitz, überregional vor allem durch seine Artikel und Bücher bekannt geworden, wird nach Köln versetzt. Seine Wirksamkeit reicht bis zum Jahre 1970. In seine Zeit fällt also der Neubau der Kapelle. |
1962 | Im dritten Quartal des Jahres wird die Aufmerksamkeit aller Adventisten weltweit auf die Bedürfnisse der Gemeinde Köln gelenkt. Ein Teil der 13. Sabbatschulgaben soll für den Bau eines Gemeindezentrums bereitgestellt werden. |
1963 | Im Dezember wird die alte Kapelle abgerissen. |
1966 | Nach über 18-monatiger Bauzeit, am 8. Januar: Einweihung der Kapelle Pantaleonswall 40-48. Architekt: Walter Drüge, Sohn des Pastors Conrad Drüge. Die Festpredigt hält Divisionsvorsteher Otto Gmehling. |
1970 | Pastor Heinrich Waldeck widmet seine letzten Jahre der Gemeinde Köln. Länger als vorgesehen, weil bis zur Erreichung der Altersgrenze noch kein Nachfolger da ist, geht er seinem Dienst in Seelsorge und Mission bis zum Sommer 1977 nach. |
1977 | Unter Pastor Josef Butscher (ab 15. August), der bereits von 1965 bis 1967 in der Gemeinde Köln als junger Pastor tätig war, blüht die Gemeinde weiter auf und zählt bis zum Ende seiner Tätigkeit im Sommer 1985 knapp 300 getaufte Gemeindeglieder. |
1985 | Pastor Hugo Hübscher war elf Jahre (5.8.1985 – 30.06.1996) für den Bezirk verantwortlich. Die Freikirche im Pantaleonswall wuchs auf fast 350 getaufte Gemeindeglieder und war damit die größte in Nordrhein-Westfalen und zweitgrößte im Norddeutschen Verband. |
1996 | Am 1. Juli nimmt Pastor Hans-Eckard Nagel den Dienst als Seelsorger für den in den Ruhestand eingetretenen Hugo Hübscher auf. |
1998 | Rüdiger Langhof löst als Praktikant Pastor Holger Sträter ab, der mit seiner Frau in den Bezirk Siegen (ab 7. März) versetzt wurde. |
1999 | Dario Paeper folgt am 1.10. an die Stelle von R. Langhof, der einen Ruf in den Nachbarbezirk Solingen erhielt. |
2003 | Das 100-jährige Bestehen der Gemeinde wird mit einem Gedenkgottesdienst im Januar und einem Jubiläumskonzert im März im Adventhaus sowie einem Jubiläumskongress im Kölner Gürzenich begangen. |
2005 | Im Mai 2005 geht Pastor Hans-Eckard Nagel in den vorzeitigen Ruhestand. Im September 2005 übernimmt Pastor Alexander Wagner den Dienst des Seelsorgers für den Bezirk Köln-Mitte. |